Tomas Dzadon
Zavod / The Race
Performance, Installation, Skulptur, 2010

www.tomasdzadon.com

interim.projekte #27.11
20. Februar bis 3. April 2011


Im Rahmen des Hafen 2 wird sieben.Festivals, eröffnet im Februar 2011 die neue Reihe der interim.projekte mit einer Arbeit von Tomas Dzadon. "Zavod" bzw. "The Race", nennt sich die Arbeit des Künstlers und ist eine Mischung aus Performance, Installation und Skulptur. Das Werk besteht aus zwei Teilen: Dzadons NSU 251 OS WH, einem Wehrmachtmotorrad aus den frühen 1940er Jahren, und einer Nachbildung der futuristischen Motorrad-Skulptur "Sunbeam" von Otakar Svec aus dem Jahr 1925, die sich heute in der Prager Nationalgalerie befindet. Der zweite Teil ist eine großformatige Installation, die den beiden Motorrädern als eine Art Bühne dient, auf der sich die Motorräder das Rennen liefern. Das Ergebnis ist eine raumfassende Installationsarbeit, die dem Betrachter eine komplexe sinnlich-narrative Erfahrung näher bringt. Ihr Ausgangspunkt ist die traditionelle Skulptur, der sie gleichermaßen huldigt und die sie kritisch hinterfragt. Die Arbeit fordert auf verschiedenen Wegen zum Betrachten und zum Interagieren auf, abhängig von dem Winkel, aus dem man sich ihr nähert.
Dzadon geht in dieser Arbeit einer ihm wichtigen Frage nach: Welche Bedeutung hat die Skulptur als traditionelles Medium in der zeitgenössischen Kunst? In welcher Beziehung steht sie zur Skulptur der klassischen Moderne? Was ist ihr Ursprung und welche Ausdrucksmöglichkeiten bleiben ihr? Er will damit das Thema in einen Diskurs zurück holen, indem er ausgeht von der klassischen Moderne und in unmittelbaren Zusammenhang seine aktuelle Arbeit einbezieht. Dabei erscheinen die beiden Motorräder als Visualisierung der Beziehung zwischen Tradition und Emanzipation. In diesen Zusammenhang fügt sich auch die Aussage Dzadon, für ihn sei die zeitgenössische Skulptur eine "emotionale Situation, in der die Geschichte der Kunst und die eigene Leidenschaft äquivalent sind."